Lernmobil-Mainz: Individuelle Förderung bei Rechenschwäche


Eine Dyskalkulie/Rechenschwäche ist nur selten Folge mangelnder Intelligenz. Den betroffenen Kindern fällt es schwer einen Mengen- und/oder Zahlenbegriff zu entwickeln. Sie haben kein inneres Bild der Zahl als Menge aufgebaut und es fehlt die Vorstellung von der Beziehung zwischen Zahlen. Oft können auch Defizite in der visuellen und räumlichen Wahrnehmung festgestellt werden.

 

 

Beim Rechnen d.h. Umgang mit Zahlen kommt es deshalb zu vielfältigen Problemen wie z.B.:

  • Verwechslung von Zahlen und Rechensymbolen
  • Zahlendreher (13/31).
  • Die Zuordnung von Zahl und Menge gelingt nicht.
  • Probleme mit der Zahlzerlegung.
  • Der Stellenwert wird nicht verstanden (Einer/Zehner/Hunderter).
  • Analogien werden nicht erkannt (17-4=13, 27-4=23).
  • Probleme bei der Zehnerüberschreitung.
  • Abzählen statt rechnen (zählen mit den Fingern wird nicht aufgegeben).
  • Ablehnung von Subtraktions- und Divisionsaufgaben.
  • Zwischenergebnisse können nicht gut gespeichert werden, Kopfrechnen fällt schwer.
  • Schwierigkeiten Mengen zu vergleichen (größer, kleiner, gleich).
  • Probleme mit Maßeinheiten, Uhrzeit, Formen.

 

Da jedoch mathematisches Verständnis in vielen Unterrichtsfächern gefordert wird, hat ein jahrelanger Misserfolg in Mathematik häufig fächerübergreifende Auswirkungen und beeinflusst in der Folge die gesamte Schul- und Berufskarriere.

Nicht selten entsteht ein Teufelskreis der Lernstörung: rechenschwache Kinder entwickeln dann nicht nur eine Abneigung gegen das Fach Mathematik, sondern es können Schulangst, Verhaltensauffälligkeiten und andere psychische Probleme entstehen.

Ein rechtzeitiges Erkennen und frühes Einsetzten der Förderung ist für die betroffenen Kinder sehr wichtig, damit sich mathematischen Fehlvorstellungen und Kompensationsstrategien nicht verfestigen können.

In der Förderung rechenschwacher Kinder ist es deshalb notwendig, zunächst die individuellen, fehlerhaften mathematischen Vorstellungen und Rechenwege zu analysieren und zu verstehen, um darauf basierend einen mathematischen Neuaufbau vorzunehmen.

Besonders wichtig ist mir dabei, dass die Kindern durch kleine Erfolgserlebnisse schrittweise wieder Spaß an der Mathematik bekommen und Mut und Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten aufbauen können.

 

Die Trainingsinhalte beziehen sich je nach Problemlage des Kindes auf folgende Schwerpunkte:

 

Pränumerik:

Damit Kinder ein tragfähiges Zahlen- und Mengenverständnis entwickeln können müssen sie bereits im Vorschulalter wichtige vormathematische Kompetenzen entwickelt haben:

 

  • Raum-Lage-Wahrnehmung
  • Klassifikation (Gegenstände nach Oberbegriffen sortieren)
  • Mengenkonstanz
  • Relationen herstellen (mehr, weniger, gleich, größer, höher)
  • Zählkompetenz
  • Eins-zu-Einszuordnung
  • Lineare Reihenfolgen bilden
  • Simultanes Mengenerfassen

 

Wenn diese Fähigkeiten bei einem rechenschwachen Kind unzureichend entwickelt sind, wird ein Training in diesen Bereichen eine wichtige Basis darstellen.

 

Numerik

Diese Trainingsinhalte beziehen sich auf den mathematischen Unterrichtsstoff der Grundschule:

 

  • Erarbeitung des Zahl- und Mengenbegriffs
  • Beziehungen zwischen Zahl und Menge
  • Zahlzerlegung im Zahlenraum bis 10
  • Zehnerübergang
  • Platzhalter und Tauschaufgaben
  • Rechenoperationen Addition und Subtraktion, Multiplikation und Division.
  • Arbeiten am Zahlenstrahl/ Hundertertafel/Tausendertafel
  • Schriftliche Rechenverfahren
  • Bruchrechnen
  • Dezimalsystem
  • Uhrzeit , Maßeinheiten
  • Sachaufgaben

 

Dyskalkulietraining für Jugendliche und Erwachsene:

Auch für Schüler mit Rechenschwäche in der weiterführenden Schule und für Erwachsene ist es nie zu spät ein Training zu beginnen. Es wird dann vielleicht etwas mehr Geduld und Zeit notwendig sein, aber es lohnt sich!